Eine intensive Gefühlswelt – Es gibt eine Welt in mir, die gleichzeitig überwältigend und wunderschön ist. Eine Welt voller Farben, Gefühle und Gedanken, die so tief gehen, dass sie sich manchmal wie ein eigener Ozean anfühlt. Diese Intensität ist der Grundstein meiner Kunst – und vielleicht auch das, was sie für andere zugänglich macht. Ich möchte mit euch teilen, wie diese Welt aussieht und warum ich glaube, dass sie in jedem von uns existiert, nur darauf wartend, entdeckt zu werden.
Es gibt Menschen, die sehen die Welt, und dann gibt es diejenigen, die sie fühlen. Ich gehöre zu Letzteren. Für mich ist die Welt nicht nur das, was vor meinen Augen geschieht, sondern auch das, was zwischen den Zeilen, in den Farben und in den stillen Momenten verborgen liegt. Diese Tiefe ist für mich wie ein Geschenk, aber gleichzeitig oft nur schwer zu ertragen – das alles treibt mich an, zu erschaffen, zu teilen und zu suchen.
Die Welt fühlen, nicht nur sehen
Für mich bedeutet das Leben, die kleinsten Dinge wahrzunehmen – wie das helle Glitzern eines Wassertropfens im Sonnenlicht, so hell, dass man geblendet wird und in einem diese Glücksgefühle aufsteigen, die nur ein warmer Sonnenstrahl zu geben vermag. Oder die Persönlichkeit eines kleinen Fisches, der sich mutiger als seine Kollegen durch das offene Wasser mit den großen Fischen schwimmt und denen das Futter vor der Nase stiehlt. Diese Details sind nicht nur schön, sie sind lebendig und man hat sie ständig und überall vor der eigenen Nase. Sie erzählen Geschichten, die ich hören kann, weil ich neugierig bin, und willens stillzuhalten und hinzusehen.
Aber diese Art zu leben hat auch ihre Schattenseiten. Ich spüre Verlust, Schmerz und Sehnsucht oft sehr intensiv und andauernd. Ich kann Leid von anderer spüren, als ob ich diese persönlich erlebe. Es ist, als ob ich mit einem offenen Herzen durch eine Welt gehe, egal welches Wetter ist. Und doch würde ich diese Offenheit niemals eintauschen. Sie ist der Grund, warum ich mich verbunden fühle – mit dem Leben, mit anderen Menschen, mit meiner Kunst.
Inspiration durch Verbindung
Meine Werke entstehen nicht nur aus der Freude am Schaffen. Sie sind meine Brücke zu anderen. Durch Geschichten, Zeichnungen und Skulpturen möchte ich die Intensität meiner Welt mit anderen teilen. Es geht weniger um Anerkennung als um Resonanz – darum, einen Raum zu schaffen, in dem Tiefe, Verletzlichkeit und Schönheit Platz finden.
Ich glaube, dass wir alle diese Tiefe in uns tragen, doch viele Menschen haben Angst davor, sie zuzulassen. Vielleicht kann meine Arbeit ein Licht sein, das ihnen zeigt, dass es in Ordnung ist, offen und tief zu fühlen. Dass die Welt für uns mehr ist als wir im Alltag oft wahrnehmen. Alles mit mehr Intensität wahrzunehmen, bedeutet aber auch eine Herausforderung für das eigene Empfinden oder Verletzlichkeit.
Die Herausforderung der Tiefe
Die Welt so intensiv zu erleben, ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite bereichert es das Leben unermesslich – jeder Moment, jeder Eindruck, jede Begegnung wird zu etwas Bedeutsamem. Auf der anderen Seite kann es auch überwältigen. Denn diese Tiefe verlangt, dass man sich dem Leben vollständig hingibt, mit all seiner Schönheit, aber auch all seinem Schmerz.
Wie intensiv wirst du wahrscheinlich jetzt fragen, so wie ich mich oft frage, wie man etwas nicht in einer solchen Intensität erleben kann wie ich es tut 😅? Gut ich versuche es einmal bildlich darzustellen, ich kann Menschen, die ich nicht kenne, spüren. Teilweise so intensiv, dass ich fast erraten kann, genau welches Problem in ihrem Leben sie bedrückt, was sie antreibt, was für sie wichtig ist. Ich verstehe sie wie sie funktionieren und kann ihr denken nachfühlen. Oftmals lebt man ja aus seiner eigenen Sicht und kann sich, wenn jemand etwas erklärt und man genau zuhört und offen ist, gut hineinversetzen. Ich fühle es, obwohl dieser Mensch nicht mit mir spricht, ich sehe seine Augenintensität und seine Gesten und verstehe diese. Es ist, als ob ihre Bewegungen und Gesten eine stille Sprache sprechen, die mir ihre innersten Gedanken und Sorgen zuflüstern – auch wenn ich ihre Stimme nie gehört habe. Verstehen und Fühlen ist aber nicht, dass ich es erklären kann oder weiß wie ich darauf reagieren soll, es ist anstrengend auf jeden Fall.
Und vielleicht erkennst du dich in diesen Gedanken wieder oder findest einen Teil deiner eigenen Erfahrungen darin – und das ist es, was mich mit dir verbindet.
Die Seele der Kunst entdecken
Manche Gefühle sind so tief und bewegend, dass sie einfach hinaus in die Welt getragen werden müssen – sei es durch Worte, Bilder oder andere Formen der Kunst. Wenn ich schreibe, tauche ich bewusst in die Emotionen ein, Schicht für Schicht, bis ich die Essenz dessen entdecke, was sie wirklich sind. Es geht nicht nur darum, zu beschreiben, was man fühlt, sondern darum, den Ursprung dieser Gefühle zu ergründen. Denn oft verbirgt sich hinter der Oberfläche eine Vielzahl von Schichten, die erst zusammen die wahre Geschichte erzählen.
Beim Zeichnen greift hingegen mehr die Neugier. Es ist die Leidenschaft, jedes Detail zu betrachten, jedes noch so kleine Element zu entdecken. Diese intensive Auseinandersetzung mit den Feinheiten eines Motivs – sei es eine lebendige Bewegung, ein Ausdruck oder ein winziges Muster – ist meine Art, der Welt meine Aufmerksamkeit zu schenken und sie in ihrer Ganzheit zu würdigen.
Eine Einladung zur Tiefe
Vielleicht liest das jemand, der sich selbst in meinen Worten erkennt – jemand, der auch das Gefühl hat, die Welt intensiver zu erleben, als sie manchmal zu ertragen scheint. Ich hoffe, meine Gedanken und meine Werke können ein kleines Fenster in diese Welt öffnen. Eine Welt, in der es nicht nur um das Sehen geht, sondern um das Fühlen. Und genau deshalb möchte ich dich dazu einladen, die Welt auf deine eigene Weise intensiver zu sehen, zu spüren und zu erleben.
Was wäre, wenn du dir erlaubst, die Welt für einen Moment genauso intensiv zu erleben? Welche Geschichten könntest du dann entdecken?