Zwischen Loslassen und Festhalten – Mein Weg zum Verkauf meiner Firma. Der Gedanke, die eigene Firma zu verkaufen, klingt wie ein Traum: ein Geldsegen, neue Freiheit, vielleicht sogar der große Neustart. Doch die Realität? Sie ist komplex, emotional und herausfordernd. In diesem Beitrag möchte ich dich mitnehmen auf meine Reise – eine Geschichte von Wachstum, Entscheidung und dem Mut, etwas Neues zu wagen 😊.
Die Anfänge – vom Scheunenprojekt zum florierenden Unternehmen
Im Februar 2004, in einer kleinen Scheune, begann alles. Mit nichts als meiner Kreativität und einer rosaroten Vision spannte ich meine ersten Leinwandbilder auf selbstgebaute Keilrahmen und verkaufte sie auf eBay. Was damals als ein kleines Experiment startete, entwickelte sich schnell zu einem ernsthaften Geschäft, entgegen der zahlreichen Kritiker in meinem Umfeld 😅. Meine ersten Bilder waren kunstvolle Malereien, aber ich merkte schnell, dass der Markt nach etwas anderem verlangte – nach abstrakten Designs, die ich nach und nach weiter entwickelte.
Die Nachfrage wuchs, und so wuchs auch ich. Aus der Scheune zog ich in größere Produktionsräume, kaufte eine gebrauchte Druckmaschine und begann, meine Werke als Kunstdrucke zu produzieren. So entstand ein neues Geschäftsmodell: Digitale Kunstwerke, die gedruckt und auf Keilrahmen gespannt wurden. Schritt für Schritt wurde aus meinem Ein-Mann-Projekt ein Unternehmen mit Mitarbeitern, einem stabilen Umsatz und einem wachsenden Kundenstamm.
Der Aufstieg – Innovation, Wachstum und die Illusion der Freiheit
Mit jedem Jahr wuchs nicht nur die Firma, sondern auch meine Verantwortung. Ich baute ein Team auf, entwickelte eine umfangreiche Wissensdatenbank und setzte auf flache Hierarchien. Jeder im Team konnte auf alle Informationen zugreifen, selbstständig Entscheidungen treffen und so das Unternehmen voranbringen. Fehler dienten als Potential und nicht als Kritik. Ich bekam ein hohes Ansehen von meinen Team und das fühlte sich sehr schön an. Diese Struktur verschaffte mir scheinbar die Freiheit, die ich suchte. Sie erlaubte mir, neue Ideen zu entwickeln, Projekte zu starten, wie den Firmenblog, zusätzliche Webshops und innovative Produktlinien. Mein Ideenreichtum sprudelte.
Doch je mehr ich mich in diese Projekte stürzte, desto deutlicher wurde mir: Alles, was ich tat, drehte sich immer um die Firma. Immer nur dieser begrenzte Rahmen, das Ziel welches die Firma als Fokus hatte. Selbst meine „freien“ Projekte waren letztlich nur Erweiterungen dessen, was ich bereits aufgebaut hatte. Es war, als ob ich in einem goldenen Käfig saß – die Gitterstäbe waren meine eigene Schöpfung.
Die innere Zerrissenheit – Liebe und Hass im Wechselspiel
Meine Firma war mein Zuhause, mein Werk und mein Rückhalt und Fundament auf dem alles aufbaute. Sie bot mir finanzielle Stabilität, Freiraum für kreative Entfaltung und ein Team, auf das ich mich verlassen konnte und mir viel Freude bereitete. Doch gleichzeitig fühlte ich mich zunehmend eingeengt, ich passte nicht in diese zugeschnitte Rolle. Die Firma verlangte unermüdlich nach Aufmerksamkeit, auch wenn sie ohne mein ständiges Eingreifen funktionierte. Ich war gefangen zwischen der Liebe zu meinem Lebenswerk und dem Bedürfnis, daraus auszubrechen.
Ich bin ein sehr naugieriger Mensch, ich riskiere gern und werfe gern alles um nur um was neues zu probieren. Bei der Firma und deren Regeln zu bleiben wiedersprach meiner Natur. Mit jedem Jahr wuchs die Frustration. Ich wollte mehr, als nur die Firma weiter voranzubringen. Ich wollte Neues entdecken, Risiken eingehen und vielleicht sogar scheitern – einfach, um das Gefühl der Freiheit wieder zu spüren. Doch die Verantwortung gegenüber meinen Mitarbeitern, meinen Kunden und meinem eigenen Erfolg lastete schwer auf mir.
Die Entscheidung – Ein Schritt ins Ungewisse
Nach Jahren des Haderns traf ich eine endgültige Entscheidung, die doch eigentlich schon sehr viel eher gefallen war, wenn wir mal ehrlich sind. Ich wollte meine Firma verkaufen. Nicht, weil sie nicht mehr erfolgreich war – ganz im Gegenteil. Die Prozesse liefen reibungslos, das Team war stark, und die Umsätze stabil. Aber ich brauchte die Freiheit, die nur ein vollständiger Neuanfang bieten konnte.
Die Entscheidung fiel nicht leicht. Der Gedanke, mein Team und das, was wir gemeinsam aufgebaut hatten, zurückzulassen, war belastend. Ich fühlte mich schuldig, als würde ich all das Verraten, wofür ich gekämpft hatte. Doch gleichzeitig spürte ich die Notwendigkeit, diesen Schritt zu gehen – für mich, für mein inneres Spielkind, das Neues entdecken und frei sein wollte. Und innerlich ging es mir lange nicht mehr gut in meinem goldenen Käfig.
Der Verkaufsprozess – Zwischen Hoffnung und Zweifel
Der Weg zum Verkauf war alles andere als einfach. Ich begann damit, online nach Firmen zu suchen, die sich auf Unternehmensverkäufe spezialisiert hatten. Formulare wurden ausgefüllt, erste Gespräche geführt, und bald hatte ich die ersten Interessenten.
Die Verhandlungen waren eine Achterbahn der Gefühle. Da waren Momente der Hoffnung, wenn ein potenzieller Käufer echtes Interesse zeigte. Doch ebenso gab es Phasen des Zweifels, wenn sich Gespräche in die Länge zogen oder unerwartete Probleme auftauchten. Jeder Schritt war mit Emotionen verbunden – von der Aufregung über die Aussicht auf einen Abschluss bis hin zur Sorge, ob ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Das große Abenteuer: Mein Firmenverkauf und die spannende Zeit danach
Die Entscheidung, meine Firma zu verkaufen, war ein monumentaler Schritt in meinem Leben. Nach zwei Jahrzehnten harter Arbeit, Aufbau und Erfolg musste ich mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dieses Kapitel hinter mir zu lassen. Es war eine echte Lernkurve – geschäftlich und vor allem persönlich.
Der Verkaufsprozess – Eine Reise voller Herausforderungen und Einsichten
Die Basisdaten meines Unternehmens waren vielversprechend: Ein boomendes Online-Geschäft, solide Gewinnmargen, eine umfassende interne Wissensdatenbank und stabile Prozesse. Alles sprach für eine erfolgreiche Übergabe. Doch die Realität war komplizierter. Trotz dieser starken Ausgangslage war die Nachfrage schleppend. Die wirtschaftlichen Nachwehen der Pandemie und die Unsicherheiten durch politische Entscheidungen in Deutschland drückten auf den Markt.
Unsere Vermittlungspartner halfen, potenzielle Käufer zu finden, aber jede Anfrage brachte neue Herausforderungen mit sich. Drei ernsthafte Interessenten, drei verschiedene Geschichten – und jede davon brachte neue Einsichten und Zweifel.
Käuferanfrage 1: Der Fertigungs-Feinschmecker
Der erste Interessent war ein erfahrener B2B-Unternehmer, der den Sprung ins B2C-Geschäft wagen wollte. Sein Interesse an handgefertigten Luxusprodukten war groß, doch seine Unerfahrenheit im Online-Handel ließ Zweifel aufkommen. Trotz einer umfassenden Präsentation unseres Unternehmens bot er weniger als den reinen Firmenwert. Seine Lernkurve im B2C-Geschäft wäre steil, und das Risiko, dass er scheitert, hoch.
Käuferanfrage 2: Das verführerische Angebot
Ein großes Unternehmen, das in neue Märkte expandieren wollte, stellte sich als nächste Herausforderung. Die Gespräche waren von Beginn an merkwürdig. Ein Bauchgefühl sagte mir, dass nicht alles so war, wie es schien. Ihr Angebot, die Firma im Rahmen eines Asset Deals zu übernehmen und mich als Geschäftsführer zu behalten, fühlte sich wie ein stählener Käfig an. Ein kreativer Freigeist wie ich als Angestellter? Das würde nicht gutgehen.
Käuferanfrage 3: Die jungen Hoffnungsträger
Das letzte Duo war jung und ambitioniert, mit großen Plänen für schnelles Wachstum. Sie schlugen einen Earn-Out-Deal vor, bei dem ein Teil des Kaufpreises an den zukünftigen Umsatz gebunden war. Doch die Realität einer komplexen Produktion passte nicht zu ihren träumerischen Vorstellungen von schnellem Profit. Der Deal fühlte sich zu riskant an.
Das große Abenteuer geht weiter: Mein Firmenverkauf und die spannende Zeit danach
Siehe Teil 1 zum Verkauf meiner Firma: Die Entscheidung, meine Firma zu verkaufen, war ein monumentaler Schritt in meinem Leben. Nach zwei Jahrzehnten harter Arbeit, Aufbau und Erfolg musste ich mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dieses Kapitel hinter mir zu lassen. Es war eine echte Lernkurve – geschäftlich und vor allem persönlich.
Der Verkaufsprozess – Eine Reise voller Herausforderungen und Einsichten
Die Basisdaten meines Unternehmens waren vielversprechend: Ein boomendes Online-Geschäft, solide Gewinnmargen, eine umfassende interne Wissensdatenbank und stabile Prozesse. Alles sprach für eine erfolgreiche Übergabe. Doch die Realität war komplizierter. Trotz dieser starken Ausgangslage war die Nachfrage schleppend. Die wirtschaftlichen Nachwehen der Pandemie und die Unsicherheiten durch politische Entscheidungen in Deutschland drückten auf den Markt.
Unsere Vermittlungspartner halfen, potenzielle Käufer zu finden, aber jede Anfrage brachte neue Herausforderungen mit sich. Drei ernsthafte Interessenten, drei verschiedene Geschichten – und jede davon brachte neue Einsichten und Zweifel.
Käuferanfrage 1: Der Fertigungs-Feinschmecker
Der erste Interessent war ein erfahrener B2B-Unternehmer, der den Sprung ins B2C-Geschäft wagen wollte. Sein Interesse an handgefertigten Luxusprodukten war groß, doch seine Unerfahrenheit im Online-Handel ließ Zweifel aufkommen. Trotz einer umfassenden Präsentation unseres Unternehmens bot er weniger als den reinen Firmenwert. Seine Lernkurve im B2C-Geschäft wäre steil, und das Risiko, dass er scheitert, hoch.
Käuferanfrage 2: Das verführerische Angebot
Ein großes Unternehmen, das in neue Märkte expandieren wollte, stellte sich als nächste Herausforderung. Die Gespräche waren von Beginn an merkwürdig. Ein Bauchgefühl sagte mir, dass nicht alles so war, wie es schien. Ihr Angebot, die Firma im Rahmen eines Asset Deals zu übernehmen und mich als Geschäftsführer zu behalten, fühlte sich wie ein goldener Käfig an. Ein kreativer Freigeist wie ich als Angestellter? Das konnte nicht gutgehen.
Käuferanfrage 3: Die jungen Hoffnungsträger
Das letzte Duo war jung und ambitioniert, mit großen Plänen für schnelles Wachstum. Sie schlugen einen Earn-Out-Deal vor, bei dem ein Teil des Kaufpreises an den zukünftigen Umsatz gebunden war. Doch die Realität einer komplexen Produktion passte nicht zu ihren träumerischen Vorstellungen von schnellem Profit. Der Deal fühlte sich zu riskant an.
Der Verkauf – Eine Mischung aus Abschied und Neuanfang
Letztlich kam der Verkauf zustande. Die Entscheidung, die Firma loszulassen, war eine Mischung aus Erleichterung und Melancholie. Die letzten Wochen vor der Übergabe waren intensiv: Umzug der Produktionsstätten, nahtloser Neustart am neuen Standort, Installationen und Schulungen – alles musste reibungslos ablaufen. Nach der Übergabe begleiteten wir den Käufer noch für zwei Jahre in Form von Hilfestellungen, Schulungen und Meetings, um offene Fragen zu klären.
Die Freiheit danach – Ein neues Kapitel beginnt
Nach dem Verkauf meiner Firma erlebte ich eine Zeit des Umbruchs, die schwer in Worte zu fassen ist. Es war, als ob ich plötzlich in einem anderen Leben aufwachte – frei von den Verpflichtungen, die mich zwei Jahrzehnte lang definiert hatten. Doch diese Freiheit fühlte sich zunächst fast surreal an.
Mit dem Verkauf meiner Firma nahm ich mir bewusst drei Monate Zeit für mich selbst. Kein Arbeitsstress, keine Verantwortung – nur ich und die Freiheit. In dieser Zeit passierte vieles:
- Motorradfahren lernen: Etwas neues sollte meine Freiheit besiegeln und so kam es mir spontan wie ich bin einfach in den Sinn. Die Freiheit auf zwei Rädern sollte das Gefühl des Neuanfangs intensiv begleiten.
- Sport wieder aufnehmen: Etwas, das ich in den Jahren des Firmenaufbaus immer mehr vernachlässigt hatte, fand endlich wieder seinen Platz in meinem Leben.
- Gesundheit im Fokus: Endlich hatte ich die Zeit, mich um mich selbst zu kümmern, körperlich und mental. Als hochsensibler Mensch, der die Welt mit einem besonderen Feingefühl wahrnimmt, hatte ich die innere Belastung lange verdrängt. Doch die ständigen Herausforderungen und der Druck des Unternehmertums hinterließen Spuren, sowohl im Geist als auch im Körper.
- Am Haus gab es auch einiges zu tun: Ja, ich bin der handwerker bei uns, ob Kamin raus reisen und neu rein bauen, oder Bad bis auf die Grundmauer abreisen, planen und vom Trockenbau bis Fliesen neu bauen das übernehme ich ganz allein.
Natürlich war es nicht so, dass der Verkauf ein sofortiger Schnitt war. Der Übergang war fließend, mit vielen Aufgaben und Verpflichtungen. Doch mit jedem Tag wurde es ein wenig ruhiger, und ich konnte immer mehr die Sommersonne und die gewonnene Freiheit genießen.
Abschied und neue Wege
Die letzten Tage vor der endgültigen Übergabe waren geprägt von einer tiefen Ambivalenz. Einerseits war da die Freude auf das, was kommen würde: keine endlosen To-do-Listen, keine Verantwortung für ein großes Team, keine ständig kreisenden Gedanken über die nächste strategische Entscheidung. Andererseits gab es auch die Angst vor dieser Entscheidung und deren Konzequenzen. Jeder Raum in der Firma, jede Maschine, jedes Produkt war ein Teil von mir. Ich erinnerte mich an die vielen Nächte, in denen ich bis spät in die Nacht mit viel Elan gearbeitet hatte, an die Herausforderungen, die mich gefordert, und die Erfolge, die mich stolz gemacht hatten.
Der Moment, als ich das Firmengelände zum letzten Mal verließ, war in der Tat eine Erleichterung. Das leerräumen der 1000 qm eine Reise durch wunderschöne Erinnerungen, die mir viel Freude bereiteten.
Die Mitarbeiter nahmen alles aus einer anderen Perspektive wahr, sie standen weindend in den leeren Räumen. Es war wie das Ende eines langen Kapitels in einem Buch – aufregend, aber auch mit einem Hauch von Melancholie. Ich dachte an die Menschen, die mich begleitet hatten, die Höhen und Tiefen. Aber ich wusste auch, dass es notwendig war. Es war Zeit, Platz für Neues zu schaffen und ich konnte diese positive Energie spüren.
Die ersten Schritte in die Freiheit
Nach der Übergabe nahm ich mir bewusst Zeit, um mich zu regenerieren und neu zu orientieren. Ich wollte nicht sofort in ein neues Projekt stürzen, sondern erst einmal tief durchatmen. Eine Idee was kommen würde war schon in meinen Kopf, aber erst sollte ich eine Auszeit bekommen um alles zu verarbeiten. Die ersten Tage und Wochen waren ungewohnt – ich musste lernen, mit der plötzlichen Leere umzugehen. Kein morgendliches Briefing, keine dringenden Pings oder E-Mails, keine Deadlines. Was macht man mit so viel freier Zeit eigentlich 😅?
Ich begann, die einfachen Dinge im Leben wiederzuentdecken. Zum ersten Mal seit Jahren nahm ich mir die Freiheit, Dinge zu tun, die nur mir Freude bereiteten, ohne dabei an den geschäftlichen Nutzen zu denken.
Motorradfahren und Sport – Wiederentdeckung der Leidenschaft
Eines meiner ersten Projekte war es, das Motorradfahren zu lernen. Es war eine alte Sehnsucht, die ich mir nie erlaubt oder getraut hatte. Jetzt fühlte sich dieser Gedanke vollkommen sinnvoll und spannend an. Die Freiheit, auf zwei Rädern durch die Landschaft zu fahren, gab mir ein unbeschreibliches Gefühl von Lebendigkeit und Abenteuerlust. Das beherschen der Maschine hat etwas sehr intensives. Ich bin ja auch im Auto ein kleiner Raser 😁🫣.
Gleichzeitig nahm ich meinen Sport wieder auf. Die Jahre der intensiven Arbeit hatten Spuren hinterlassen – nicht nur beruflich, sondern auch körperlich. Ich begann, regelmäßig zu trainieren, mich gesund zu ernähren und meinem Körper die Aufmerksamkeit zu schenken, die er lange entbehrt hatte. Jede Trainingseinheit fühlte sich wie ein kleiner Sieg an, ein Schritt zurück zu mir selbst. Danke meiner 14 Jahre Fitnessstudio und Krafttrainig sorgte der Sport für schnelle Ergebnisse und das fühlte sich gut an.
Die Bedeutung des Abschieds
Aber es war nicht nur die Freiheit, die ich fand. Der Abschied brachte auch eine tiefe Selbstreflexion mit sich. Ich musste mich fragen, wer ich eigentlich ohne die Firma bin. Wer bin ich, wenn ich nicht die Gründerin, die Chefin bin (Lieblings Cosename meiner Mitarbeiter)? Es war eine Konfrontation mit meiner Identität, die nicht immer leicht war. Doch je mehr ich mich darauf einließ, desto klarer wurde mir, dass ich mehr bin als mein Unternehmen. Meinen eigenen Namen „Kathleen“ benutzt niemand, und die Frage ob eigentlich jemand wirklich mich sehen kann anstatt nur die Chefin hatte ich mich schon immer gefragt.
Ein neues kreatives Kapitel
Nach diesen drei Monaten der Selbstfindung und Regeneration spürte ich, dass es an der Zeit war, etwas Neues zu beginnen. Ich startete meinen neuen Blog, ein Raum, in dem ich meine Kunst und Geschichten teilen konnte. Zum ersten Mal seit langer Zeit schrieb ich nicht für Marketingzwecke oder angepasst an die Ziele von Lana KK®, sondern nur für mich und die Leser, die sich dafür interessierten. Es war befreiend und erfüllend zugleich.
Dabei entdeckte ich meine Leidenschaft zum Zeichnen wieder, eine Leidenschaft, die in den Jahren des Firmenaufbaus in den Hintergrund geraten war. Mit jedem Strich, den ich aufs Papier brachte, spürte ich, wie eine neue Form der Kreativität in mir aufblühte. Es war ein Prozess des Lernens und Staunens – über mich selbst und die neuen Möglichkeiten, die vor mir lagen.
Ein Leben ohne riesige Firma – schneller zur Normalität als gedacht
Der Gedanke, ohne eine große Firma zu leben, hatte mich lange Zeit beängstigt. Doch die Realität zeigte mir, dass diese Angst unbegründet war. Innerhalb weniger Monate wurde die neue Normalität zur vertrauten Routine. Ich merkte, wie viel leichter das Leben ohne diese große ständige Verantwortung war, und wie schnell ich mich in diesem neuen Kapitel meines Lebens einrichtete.
Die Übergabe und der Umzug der Firma waren zwar arbeitsintensiv und erforderten viel Planung, aber sie verliefen reibungslos. Stück für Stück zog die Produktion an den neuen Standort um, und es war ein befriedigendes Gefühl, zu sehen, wie alles seinen Platz fand. Der letzte Schritt, die Räumung des alten Standorts und die Übergabe an den Vermieter, markierte das endgültige Ende eines langen Kapitels.
Fazit: Ein erfüllter Abschied und ein verheißungsvoller Neuanfang
Heute, nach all diesen Erfahrungen beim Verkauf meiner Firma, kann ich sagen, dass der Verkauf meiner Firma nicht nur ein Abschied, sondern auch ein Beginn war. Die Freiheit, die ich suchte, habe ich gefunden – nicht nur in den äußeren Umständen, sondern auch in mir selbst. Die Zeit, die ich mir genommen habe, hat mir gezeigt, dass es möglich ist, loszulassen und trotzdem erfüllt zu sein.
Ich freue mich auf das, was die Zukunft bringt. Die Abenteuerlust, die ich während des Firmenverkaufs verspürte, ist geblieben, aber sie richtet sich nun auf ein neues Projekt. Die Reise geht weiter – und ich bin bereit, sie in vollen Zügen zu genießen.