Nyxara – Die Wächterin der Schwelle (Medusa Rework)

Nemoti Charakterpost | Dark Fantasy | Medusa Rework

by KK
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Nyxara – Die Wächterin der Schwelle - (Charakterpost | Dark Fantasy | Medusa Rework) Einst war sie mehr als nur eine Legende. Heute kennt man sie nur als Nyxara – Hüterin des vergessenen Tores zwischen den Welten. Umgeben von Schlangen, gefangen in Erinnerungen, sucht sie nach dem, was sie war. Sie bewacht den Riss zwischen Realität und Fantasie. Doch eines Tages kommt jemand, der sie wirklich sieht … Und etwas Erwacht im Tor.

Nemoti Medusa Rework – Niemand spricht mehr ihren Namen, denn er gehört ihr nicht. Die Menschen gaben ihn ihr – aus Angst, aus Ehrfurcht oder aus Unwissen.
Nyxara (aus Nyx = Nacht + Ara = Wächterin), flüsterten sie, wenn der Wind über alte Steine strich, wenn Nebel sich zwischen den Bäumen sammelte wie vergessene Gedanken.

Sie selbst kennt ihn nicht. Nur das Zischen. Das Wispern der Schlangen, die sich durch ihr Haar und ihre Erinnerung schlängeln.
„Vel …“ haucht eine.
„…mira?“ fragt eine andere.
„Kaelith … Aenor …“
Namen wie Splitter, die nichts bedeuten und doch in ihr brennen.

Sie war einmal jemand.
Sie war verliebt.
Ein Licht hatte ihr Herz getragen – sanft, kühn, verloren.
Jetzt: nur noch Kälte, nur noch Dunkel.

Der Übergang hinter ihr pulsiert schwach. Eine unsichtbare Tür, die in die Welt der Wesen führt, die niemand mehr kennt. Träume aus Federn, aus Rauch, aus Stahl.
Einst ein heiliger Ort.
Jetzt ein Fluch.

Die, die zu nah kommen

Die Schlangen erstarren. Etwas kommt näher.

Eine Gruppe verirrter Seelen, vielleicht vier, vielleicht fünf.
Junge Gesichter. Ruhelos. Neugierig.
Sie lachen leise, glauben nicht an die Geschichten, glauben nicht an sie.

Nyxaras Blick hebt sich.
Die Dunkelheit um sie zittert.

Die Seelen frieren. Ihre Bewegungen stocken, als würde die Luft selbst den Atem anhalten.

Und dann sahen sie sie –
ihre Augen, leuchtend wie gebrochenes Eis.
das Diadem aus Ketten und Knochen.
den Mund, mit zarten Lippen durchbohrt von Reiß-Zähnen.
die Schlangen, die zischend erwachen, jede Erinnerung ein Dolch.

Einer schrie.
Eine weinte.
Keiner sprach.

Sie flohen, taumelnd, stolpernd, zurück ins Licht.
Sie werden erzählen, was sie gesehen haben.
Und niemand wird ihnen glauben.

Nyxara senkte den Blick.

„Vel …“, flüstert eine Schlange.
Sie hörte es nicht mehr.

Die Stimmen der Schlangen

Die letzten Schritte der Flüchtenden hallten nach wie fliehende Herzschläge. Dann wurde es still. Nur der Nebel bewegte sich noch, tastend, als wolle er begreifen, was geschehen war.

Nyxara senkte den Blick. Ihre Augen verloren ihr Leuchten, wurden zu gläsernen Spiegeln. In ihnen: das Echo von Gesichtern, die nichts von ihr verstanden. Die sie sahen – und wegrannten.

Hinter ihr pochte das Tor.
Nicht wie ein Herz – sondern wie etwas, das sich erinnert, dass es einst lebendig war.
Der Riss in der Welt war kein sichtbares Tor, keine Tür aus Stein oder Holz.
Es war ein Spalt in der Luft, durch den Licht flackerte, das nach zu viel Zeit aussah. Ein Flirren, ein Atemzug, ein Summen, das sich tief ins Mark bohrte.
Kein Mensch verstand, was dahinter lag.
Nur sie.
Und selbst das: nicht mehr ganz.

Die Schlangen an ihrem Körper begannen sich zu regen. Langsam. Wie Gedanken, die aus dem Schlaf erwachten.

Eine züngelte Worte aus längst zerfallenen Sprachen.
„Du hast sie brennen lassen“, zischte sie, „du hast nicht gerufen.“

Eine andere drückte sich hart gegen ihren Hals.
„Er wartete. Du kamst nicht. Er fiel.“

Zwei wanden sich umeinander, und das Echo ihrer Gedanken schien ihr eigenes Fleisch zu schneiden: Bilder von Feuer, von Blut, von einer Hand, die nach ihr griff – und ins Leere fiel.

Nyxara kniete nieder.
Ihre Hände krallten sich in das Moos, das auf dem uralten Stein wuchs.
Ihr Körper war still – doch ihr Innerstes schrie.

Die Flüsternde aus Silber

Und dann – bewegte sich die silberne Schlange.

Sie war kleiner als die anderen, aber in ihrer Bewegung lag etwas Sanftes, Erinnerndes.
Sie glitt über Nyxaras Schulter, legte sich an ihre Wange, und flüsterte kein Urteil – sondern ein Bild.

Ein anderer Ort.
Licht, das durch Bäume fiel.
Die Wärme einer Umarmung.
Ein Name. So nah, so flüchtig – Aelren.
Und das Versprechen: „Ich kehre zurück, bevor du dein Haar verlierst.“

Ein Gefühl von Geborgenheit. Eine Ahnung von dem, was einst war.
Die silberne Schlange ließ los, zog sich zurück in den Schatten der anderen.

Nyxaras Lippen bebten. Kein Laut entwich. Nur ein Hauch:
„Warum hab ich vergessen …?“

Einst war sie mehr als nur eine Legende. Heute kennt man sie nur als Nyxara – Hüterin des vergessenen Tores zwischen den Welten. (Charakterpost | Dark Fantasy | Medusa Rework)
Siehe meinen Prozess – die Entstehung von Nyxara

Der Junge, der blieb

Aus dem Nebel – kaum sichtbar – verharrte jemand.

Einer der Besucher war nicht geflohen.
Ein Junge, kaum älter als sie damals gewesen war, versteckte sich hinter einer Wurzel, wagte nicht zu atmen.
Seine Augen geweitet. Nicht vor Angst. Sondern vor etwas anderem.
Er hatte nicht weggesehen.
Er hatte sie nicht nur gesehen – er hatte sie gefühlt.

Und in seinen Gedanken begann ein leises Flüstern.
Nicht von ihr. Nicht von den Schlangen.
Vom Tor.
Es hatte ihn bemerkt.

Mehr als nur Wächterin

Der Junge wagte nicht, sich zu rühren.
Und während Nyxara den Kopf wieder senkte, geschah es.

Ein Puls durchlief das Tor.
Nicht laut – aber stark genug, dass der Nebel zu flackern begann.

Für einen Moment schien sich die Luft selbst zu öffnen, wie ein Atem, der seit Jahrhunderten angehalten worden war.
Etwas vibrierte im Boden, in den Bäumen, im Licht.
Etwas erkannte ihn.

Nyxara spürte es. Sie drehte sich nicht um – sie musste nicht.
Das Tor sprach selten. Doch wenn es es tat,
dann vergaß sie für einen Wimpernschlag den Schmerz.
Und erinnerte sich daran, dass sie nicht nur Wächterin war.
Sondern auch Schlüssel.

Dann wurde alles wieder still.

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